Grippengruppe, © Pixabay, LRCL

Krippengruppe

 

  „ In jedem Kind liegt eine wunderbare Tiefe.“
Robert Schumann

 

In unseren beiden Krippengruppen können wir jeweils 12 Kinder im Alter von 1 Jahr bis 3 Jahren begleiten und in ihrer Entwicklung unterstützen. Die Kinder werden von einer Erzieherin /Krippenpädagogin und zwei Kinderpflegerinnen betreut. Für unsere Krippe gelten die gleichen Qualitätsziele, Rahmenbedingungen, Öffnungszeiten  wie in dem gesamten Kindergarten. Allerdings haben Kinder unter 3 Jahren ganz spezielle Bedürfnisse und stellen andere Anforderungen an das pädagogische Personal. Portfolios halten die Entwicklung jedes einzelnen Kindes transparent fest. Darin werden Fotos, Erlebnisse und die Entwicklung des Kindes festgehalten. Das pädagogische Personal, die Eltern und die Kinder können gemeinsam dokumentieren und beobachten wie sich das Kind in allen Bereichen entwickelt.

Grundbedürfnisse der Kinder

Schon im Säuglingsalter können die Kinder durch ihr Verhalten auf ihre Befindlichkeiten aufmerksam machen. Der Austausch mit ihrer Umwelt kann nur gelingen, wenn die psychischen und physischen Bedürfnisse der Kinder befriedigt werden.

Um eine gesunde Entwicklung von Kindern zu gewährleisten, reichen die Befriedigung physischer Grundbedürfnisse (Hunger, Durst, Körperhygiene, Schutz vor Kälte oder Hitze) nicht aus. Vielmehr ist die angemessene Befriedigung der psychischen Grundbedürfnisse die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung.

Wir unterscheiden drei psychische Grundbedürfnisse:

Soziale Eingebundenheit ist das Bedürfnis, enge Bindungen und gute Beziehung zu erfahren, sich zugehörig, sicher eingebunden, liebenswert und liebesfähig zu erleben.

Autonomie erleben bedeutet Freiheit und Wahlmöglichkeit. Es steht für freie Bestimmung und Steuerung des eigenen Handels.

Kompetenz erleben steht für den Wunsch Aufgaben und Probleme aus eigener Kraft zu lösen. Dabei wird  durch einen Austausch mit der Umwelt versucht, positive Ergebnisse zu erzielen und negative  hierbei zu vermeiden.

Werden die psychischen Grundbedürfnisse ausreichend befriedigt, kann das Kind sich aktiv mit der Umwelt auseinandersetzen. Das ist die Grundvoraussetzung des Lernens.

Unser Bild vom Kind

Kinder sind von Geburt an mit einem reichhaltigen Lern- und Entwicklungspotenzial ausgestattet. Von Anfang an treten die Säuglinge mit ihrer Umwelt in einen aktiven Austausch. Dies gelingt jedoch nur dann, wenn die psychischen und physischen Grundbedürfnisse des Kinders von Anfang an gestillt sind. Die Kinder sind rein, unschuldig, schutzbedürftig und wissensdurstig. Ein gesundes Kind bringt Neugier, Abenteuerlust, Kreativität, Persönlichkeit und den Willen, mit allen Sinnen zu begreifen, mit. In einer sicheren und geschützten Umgebung geben wir den Kindern die Möglichkeit, ihre Umwelt aktiv wahrzunehmen, selbstbestimmt den Alltag zu meistern, Grenzen und klare Regeln zu erfahren, Sicherheit und Vertrauen zu erleben und wenn Bedarf besteht, nach einer helfenden Hand zu greifen.

Basiskompetenzen

Soziale Kompetenz: Bei den Glühwürmchen haben die Kinder die Möglichkeit, Kontakt zu  Gleichaltrigen aufzubauen. In der Gruppe lernt das Kind sich mitzuteilen, seine Bedürfnisse zu kommunizieren und einzufordern, Empathie zu entwickeln und sich mit anderen Kindern auszutauschen. Gleichzeitig lernt es auch Streit und Konflikte zu bewältigen. Die größeren Kinder übernehmen zumutbare Aufgaben und somit erlernen sie spielerisch die erforderliche Rücksichtnahme gegenüber den kleineren Kindern.

Die Erzieherinnen, als feste Bezugs- und Begleitpersonen, bieten den Kindern Akzeptanz, Geborgenheit, Lösungsmöglichkeiten und Hilfestellungen an.

Kognitive Kompetenz ist eine Fähigkeit, sein Umfeld gedanklich zu erfassen und zu verstehen.

Wir unterstützen die Lern- und kognitive Fähigkeiten der Kinder durch:

-  das Übertragen täglicher zumutbarer Aufgaben, die zusätzlich die Merkfähigkeit der Kinder fördert;

- durch das tägliche Abzählen der Kinder in der Gruppe wird ein“ Boden“ für das Kennenlernen von Zahlen und Mengen vorbereitet;

- dass ständige Vorlesen von Geschichten und Bilderbüchern;

- Reime und Fingerspiele, die bestens dazu geeignet sind, den Wortschatz von den Kleinsten zu erweitern und die Sprache zu fördern.

- Musik, Singen und Orffinstrumente. Die Kinder dürfen mit uns zusammen musizieren und die entsprechenden Instrumente ausprobieren, was gleichzeitig die musikalische Früherziehung vorantreibt.

 

Sprachliche Kompetenz: Die Kinder kommunizieren von Geburt an. Mit der Zeit entwickeln sie die Fähigkeit mit Mimik, Gestik und einfachen Lauten auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Diese einfachen Kommunikationsmöglichkeiten werden vom Fachpersonal als Sprachsignale wahrgenommen und aufgegriffen. Kindern wird angeboten, dialogische Kompetenz zu erleben, indem sie zuhören und Antworten geben. Dadurch wird die Sprache als wertvolles Element entdeckt. Die Bilderbücher, Reime und Fingerspiele ermöglichen den Kindern sich selbst einzubringen, Dinge zu benennen, Fragen zu stellen, selbst zu erzählen und Phantasiewelten zu entdecken.

Fein- und Grobmotorische Kompetenz:

Für die feinmotorischen Bereiche motivieren wir die Kinder,
- sich selbst an und auszuziehen,
- beim Essen sich mit dem Besteck zu bedienen und es richtig zu halten,
- beim Malen die Stifte richtig zu greifen,
- mit Gegenstände Türme zu bauen und
- mit altersgerechten Scheren zu schneiden.

Für die grobmotorische Entwicklung spielt die Bewegung eine entscheidende Rolle. Im Turnraum dürfen die Kinder laufen, balancieren, rennen und rutschen. In ständiger Begleitung lernen sie schon früh ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten kennen. Auf dem Spielplatz, wo die Kinder sich frei bewegen dürfen, bauen sie diese Fähigkeiten weiter aus und lernen zusätzlich altersentsprechend Gefahren einzuschätzen, was wiederum spätere Unfallrisiken erheblich senkt.

Die meisten Angebote werden durch Musik, Singspiele, Umbau des Schlafraums zum Toben, Aufenthalt und Spiele sowie Spaziergänge in Freien unterstützt.

Sauberkeitserziehung und Hygiene:

Unter Sauberkeitserziehung verstehen wir nicht nur das tägliche Wickeln und Hinführung zur selbständigen Toilettenbenutzung, sondern auch Körperpflege, wie das Anhalten der Kinder sich selbst zu waschen.

Die Kinder werden nach Bedarf von uns sehr behutsam und mit viel Rücksicht auf die Intimsphäre gewickelt, jedoch immer nach dem Frühstück und vor und nach dem Schlafen Windeln und Pflegeutensilien werden von dem Personal angeschafft und am Ende des Monats abgerechnet.

Tagesablauf

7:00-8:30 Uhr: Bringzeit/ freie Spielzeit

8:30-9:20 Uhr: Freie Spielzeit oder gezielte Angebote

9:20 Uhr: Morgenkreis

9.30 Uhr: gemeinsame Brotzeit

10:00 Uhr: Körperpflege

10:30 Uhr: Garten, Außenaktivitäten

11:30 Uhr: Mittagessen

12:00 Uhr: Körperpflege anschl. Mittagsschlaf

13:45 Uhr: Aufwachen, Körperpflege, Abholzeit

14:00 Uhr: Freie Spielzeit, Turnen, Außenaktivitäten

14:30 Uhr: Brotzeit

16:00 Uhr: Abholzeit /Ende

Eingewöhnung

Der Eintritt in die Kindertagestätte ist ein neuer Lebensabschnitt nicht nur für das Kind, sondern für die ganze Familie.

Während der Eingewöhnungsphase in unsere Krippe gehen wir individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes ein, dennoch orientieren wir uns an den Ansätzen des Berliner und des Münchner Models zu einer erfolgreichen Eingewöhnung. Uns ist es besonders wichtig, dass die Kinder unter der Trennung möglichst wenig leiden und dass ein sanfter Übergang vom Elternhaus in die Krippe gewährleistet wird.

Für die Eingewöhnung, die zusammen mit einer vertrauten Person stattfindet, sollten die Eltern mindestens drei Wochen Zeit einplanen. Die tatsächliche Dauer ist abhängig von individuellen Faktoren sowie vom Bindungstyp des Kindes. Während der gesamten Eingewöhnungszeit werden Eltern und Kind stets von den Erzieher/innen begleitet, die versuchen, langsam und behutsam Kontakt zum Kind aufzunehmen. Durch die Anwesenheit eines Elternteils haben die Fachkräfte die Möglichkeit, Wichtiges über die Gewohnheiten und Bedürfnisse des Kindes zu erfahren.

Die Eltern stellen in dieser Zeit einen sicheren Hafen für ihre Kinder dar und erkunden die Räumlichkeiten mit dem Kind zusammen. Insgesamt sollten sie sich jedoch in dieser Zeit eher passiv verhalten, damit die Fachkräfte die Möglichkeit haben mit dem Kind in Kontakt zu treten.

Nach ein paar Tagen findet der erste Trennungsversuch statt. Der begleitende Elternteil verabschiedet sich hierbei vom Kind, bleibt aber in der Nähe. Diese Trennung sollte nicht länger als 10-30 Minuten sein. Je nach Reaktion des Kindes können die Trennungsphasen in den darauffolgenden Tagen ausgedehnt werden, oder gegebenenfalls, bei extremem Trennungsschmerz, eher kurz gehalten werden.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich eine tragfähige Beziehung zwischen den Fachkräften und dem Kind aufgebaut hat. Das lässt sich daran erkennen, dass sich das Kind trösten und beruhigen lässt, die Regeln und Abläufe kennt und sich aktiv am Geschehen beteiligt.

Während der Eingewöhnung und auch darüber hinaus sollten die Eltern stets telefonisch erreichbar sein.

Übergang von der Krippe in den Kindergarten

Der Wechsel der Kinder zum Ende der Krippenzeit in den Kindergartenbereich stellt für die Kleinen eine große Herausforderung dar.

Um den Kindern diesen Übergang zu erleichtern, beginnen wir frühzeitig mit von uns begleiteten Besuchen in der zukünftigen Kindergartengruppe.

Dies ermöglicht den Kindern die neue Erzieherinnen, Kinder und Räumlichkeiten kennenzulernen und so schrittweise in die neue Gruppe hineinzuwachsen.