Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Auszug - Jahresrückblick des Ersten Bürgermeisters Thomas W. Holz  

77. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See
TOP: Ö 13
Gremium: Gemeinderat Kochel a. See Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 17.12.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 19:42   (öffentlich ab 18:00) Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal Kochel a. See
Ort: Rathaus Kochel a. See
 
Wortprotokoll

Erster Bürgermeister Thomas W. Holz erstattet den Mitgliedern des Gemeinderates den Jahresrückblick 2019 mit folgendem Wortlaut:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Gemeinderates,

zum Ende des Jahres ist es hier im Gremium der gute Brauch, auf das vergangene Jahr zurückzuschauen – wie wahrscheinlich die meisten auch für sich privat dieser Tage ein Resümee über die zurückliegenden 12 Monate ziehen werden. Für mich persönlich waren es ein sehr bewegtes Jahr: Auf das große Glück und die große Freude durch die Geburt unserer Tochter ist nur drei Wochen später der Tod meines Vaters gefolgt. Deshalb erlauben Sie mir, dass ich in diesem Rahmen ganz besonders meiner Frau, aber auch meinen Kindern danke, die mir in der Zeit sehr viel Kraft gegeben haben. Ein ganz herzliches Dankeschön gilt aber auch den Kolleginnen und Kollegen bei der Verwaltungsgemeinschaft und bei der Gemeinde: Es war wirklich großartig, in welcher Art und Weise man mich nicht nur entlastet, sondern mich von diversen belastenden Themen befreit und mir einfach den Rücken gestärkt hat. Das gilt aber auch für dieses Gremium hier - insbesondere natürlich für meine beiden Stellvertreter Tom Eberl und Mathias Lautenbacher.

 

Ein großes Dankeschön allen eben genannten aber natürlich insbesondere auch für die konstruktive und weitgehend angenehme Zusammenarbeit das gesamte Jahr über. Vor allem durch dieses am Wohl der gesamten Gemeinde orientierte Miteinander, meine Damen und Herren, war es uns auch heuer wieder möglich, zahlreiche wichtige Projekte auf den Weg zu bringen oder abzuschließen. Lassen Sie mich ein paar Beispiele nennen:

 

Auch in 2019 haben wir uns wieder intensiv mit der baulichen Weiterentwicklung unserer Gemeinde beschäftigt. Über das kommunale Selbstverwaltungsrecht steht uns hierfür die Bauleitplanung als Instrument zur Verfügung. Ohne ins Detail gehen zu wollen, spricht aber sicherlich die Anzahl der im vergangenen Jahr bearbeiteten Verfahren schon für sich: Bei 10 Bebauungsplänen kann man sich gut vorstellen, wie viel Arbeit das für die Verwaltung und uns hier im Gremium war.

 

Das große Projekt „Breitbandausbau für das gesamte Gemeindegebiet“ haben wir zu meiner großen Freude im Herbst tatsächlich abgeschlossen. Nachdem es ja im vergangenen Jahr noch zu erheblichen Verzögerungen gekommen war, habe ich am Jahresende 2018 mächtig Wirbel gemacht. In dem Fall hat es geholfen. Wenn man dann noch sieht, wie schleppend es in manch anderen Gemeinden immer noch vorangeht, können wir hier schon stolz sein – vor allem wenn man weiß, welch großen Aufwand wir in der Verwaltung bei der Begleitung des insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro teuren Projektes betrieben haben, bei dem in 11 Erschließungsgebieten insgesamt 40 Kilometer neues Kabel verlegt wurden.

 

Allein die Investitionssumme von über einer halben Million Euro zeigt, wie umfangreich die Maßnahme des Neubaus des Fuß- und Radwegs zwischen Ried und Pessenbach war. Wir haben hiermit ein ganz besonderes und in meinen Augen auch bedeutendes Infrastrukturprojekt für unsere Gemeinde abgeschlossen: Dieser rund 3 Kilometer lange Weg verbindet nun die nördlichen Ortsteile – ohne dass die viel befahrene Bundesstraße genutzt werden muss. Ein herzliches Dankeschön nochmals den Grundstückseigentümern, die uns die hierfür erforderlichen Flächen bereitwillig zur Verfügung gestellt haben. Allzu oft hört man ja, dass ähnliche Projekte daran scheitern.

 

Dass uns die Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie am Kochler Festplatz noch länger beschäftigen wird, ist klar. Nachdem im Jahr 2018 das Landratsamt festgelegt hat, dass die Sanierungsvariante über die Drainagelösung angewendet werden muss, sind in diesem Jahr die Detailplanungen sowie weitere Untersuchungen auf dem Gelände weiter voran gegangen. Nächstes Jahr wird dann die Ausschreibung für die eigentliche Baumaßnahme über die Bühne gehen, so dass spätestens Ende 2020 oder Anfang 2021 die Arbeiten starten werden. Dieses 1,1 Millionen Euro teure Projekt wird ebenfalls vollständig bei uns in der Verwaltung begleitet, so dass dies erhebliche Ressourcen binden wird.

 

Wie vorhin gerade berichtet, sind die Baumaßnahmen bei der Sanierung und beim Anbau des Kochler Feuerwehrgerätehauses weitestgehend abgeschlossen, so dass wir hier im Zeitplan liegen. Eine der wichtigen Aufgaben, auf die ich auch schon in den vergangenen Jahren immer ein besonderes Augenmerk gelegt habe, haben wir damit auch hier wieder umgesetzt: Die Sanierung unserer gemeindlichen Liegenschaften. So haben wir hier für insgesamt rund 1,6 Millionen Euro nicht nur das Wohngebäude und die bestehende Fahrzeughalle saniert, sondern zugleich noch zwei weitere Hallen angebaut. Dies sehe ich auch als sehr wesentlichen Beitrag zur Förderung des Ehrenamtes an.

 

Ich denke, dass ich zum Walchensee-Konzept in dieser und in der vergangenen Sitzung ausführlich berichtet habe. Ich gehe davon aus, dass ich Ihnen hierbei zweierlei vermittelt habe: Zum einen, wie intensiv an diesem Thema gearbeitet wird und zum anderen, dass wir uns noch lange damit beschäftigen werden.

 

Auf den Weg gebracht haben wir in diesem Jahr auch die neue Ortsbeschilderung in den nördlichen Ortsteilen. Nach der aufwendigen Dokumentation des Bestandes sind vor kurzem die Gewerbetreibenden angeschrieben worden, um deren Wünsche abzufragen und dann auch berücksichtigen zu können. Beim Wanderwege-Konzept sind heuer sogar schon die ersten Wege in den Höhenlagen zum Beispiel am Herzogstand digital erfasst worden. Auch hier befinden wir uns also mitten drin in der Abwicklung des Konzeptes.

 

Das Beispiel unseres Kurparks, dessen insgesamt rund 35.000 Quadratmeter Grünfläche wir ganz bewusst extensiv bewirtschaften und keinen „englischen Rasen“ züchten, zeigt deutlich, dass wir das Thema „Biodiversität“ eigentlich schon lange hoch einschätzen, auch wenn wir es vielleicht nicht so bezeichnet haben. Hier können sich nicht nur viele Pflanzenarten, sondern auch Insekten und Kleintiere entwickeln. In Zeiten wie diesen ist es aber vor allem auch wichtig, darüber zu sprechen und damit als Gemeinde auch eine gewisse Vorreiter- und Vorbildfunktion einzunehmen. Deswegen haben wir nicht nur weitere Blühstreifen angelegt, sondern auch eigens Schilder mit dem Slogan „Unsere Gemeinde blüht“ entwickelt und werden diese im kommenden Jahr auf noch mehr Flächen aufstellen können.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben es sicherlich gemerkt: Viele dieser Themen haben uns in insgesamt 32 Sitzungen beschäftigt – davon 21 Ausschusssitzungen und 12 Gemeinderatssitzungen. Beraten haben wir dabei 725 Tagesordnungspunkte, für die die Mitarbeiter in der Verwaltung 441 Beschlussvorlagen mit insgesamt 3.381 Seiten erstellt haben. Nicht nur, dass wir alleine hierdurch auch dieses Jahr wieder eine größtmögliche Transparenz für die Gremiumsarbeit geschaffen haben – ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass die besten Entscheidungen für die Gemeinde dann getroffen werden, wenn alle vom Verwaltungsmitarbeiter über die Sitzungsleitung bis hin zum Gemeinderatsmitglied den gleichen Informationsstand haben –, mir war und ist es auch wichtig, dass die Grundlagen und das Ergebnis unserer Arbeit hier im Gremium auch den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich ist: Allein rund 280 Seiten für jedermann über unser Sitzungsprogramm öffentlich zugängliche Niederschrift sprechen hier eine sehr deutliche Sprache.

 

Wenn ich jetzt einen Wunschzettel fürs Christkindl schreiben müsste – weil ja heute in genau einer Woche Heilig Abend ist: Dort würde ganz sicher auch der Wunsch nach Weiterführung einer sachlichen und konstruktiven Zusammenarbeit draufstehen, wie wir sie über fünfeinhalb Jahre lang ohne Verfolgung persönlicher Interessen und ausschließlich zum Wohl der Gemeinde praktiziert haben. Nur dann können wir weiterhin positive Ergebnisse für unsere Gemeinde erzielen. Wir sollten bei allem beginnenden Kommunalwahlkampf weiterhin ernsthaft ehrlich und respektvoll miteinander umgehen, denn ich gehe davon aus, dass wir doch auch nach dem 15. März und womöglich viele dann auch ab dem 1. Mai wieder zum Wohle unserer Gemeinde gut zusammenarbeiten wollen. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, nutzen wir die Tage „zwischen den Jahren“, um wieder ausreichend Kraft für Körper und Geist zu tanken für die neuen Aufgaben, die uns im kommenden Jahr bevorstehen werden.

 

Zum Abschluss dieser letzten Gemeinderatssitzung im Jahr 2019 darf ich mich vor allem sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit und die wirklich großartige Unterstützung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft bedanken! Ich darf Sie beide, Fr. Lutterer und Fr. Herbsleb bitten, diesen Dank an die Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben!

Ihnen allen, verehrte Damen und Herren des Gemeinderates, und in besonderer Weise natürlich meinen beiden Stellvertretern, Tom Eberl und Mathias Lautenbacher, möchte ich ebenfalls für die Zusammenarbeit und das konstruktive Miteinander danken. Vielen Dank auch für das Vertrauen, dass Sie mir im Speziellen, aber auch der gesamten Verwaltung überwiegend entgegenbringen. Bei einem kollegialen Miteinander ist es für uns in der Verwaltung auch wesentlich angenehmer und leichter, Ihnen derart umfassend und transparent die jeweiligen Gremiumssitzungen vorzubereiten.

Ein besonderer Dank gilt natürlich auch den vielen Ehrenamtlichen, Vereinen und Institutionen, die sich das ganze Jahr über so engagiert für unsere Gemeinde einsetzen. Ohne diese Menschen würden unsere Dorfgemeinschaften und unsere Gesellschaft allgemein nicht so gut oder gar nicht funktionieren.

 

In diesen Dank mit einschließen darf ich auch die Vertreter der Presse, Frau Weikert vom Gelben Blatt und Herrn Ostler vom Tölzer Kurier – bitte gebt auch Ihr den Dank an die Kolleginnen und Kollegen weiter.

 

Aber nun, meine Damen und Herren, lassen wir heute, eine Woche vor Heilig Abend, eine gewisse Ruhe und Besinnlichkeit einkehren und die so genannte „staade Zeit“ zumindest für ein paar Stunden wirklich zu einer ruhigen werden.

 

Zum Abschluss dieses Sitzungsjahres wünsche ich Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten sowie ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2020! Vielen Dank“

 

 

Der Vorsitzende beendet den öffentlichen Teil und damit die 77. Sitzung des Gemeinderates um 19:42 Uhr insgesamt. Er dankt den Zuhörern und den Vertreter/innen der Presse für ihr Kommen und wünscht auch Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.