Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Auszug - Walchensee-Konzept; aktueller Sachstand  

79. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See
TOP: Ö 3.1
Gremium: Gemeinderat Kochel a. See Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 18.02.2020 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 20:43 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal Kochel a. See
Ort: Rathaus Kochel a. See
K-0219/2019-02 Walchensee-Konzept; aktueller Sachstand
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage GRK
  Bezüglich:
K-0219/2019
Federführend:Abteilung Tourismus Bearbeiter/-in: Weickel, Daniel
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Auf Betreiben der Gemeinden Kochel a. See und Jachenau wurde in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Bad Tölz, verabredet, ein Entwicklungskonzept für die Walchensee-Region zu erarbeiten. Dabei sollten neben den zuständigen Fachbehörden v. a. auch die betroffenen Anwohner, Rettungsorganisationen, Vereine und sonstige Interessensvertreter eingebunden werden.

 

Der erste Teil dieses Prozesses gliederte sich in vier Schritte, wobei die zahlreichen Treffen der Projektbeteiligten zur Feinabstimmung nicht aufgeführt sind:

-          14.12.2018: Startveranstaltung

-          01./02./2019: Erarbeitung Lösungsvorschläge mit drei Workshops

-          21.03.2019: Evaluierungs-Workshop 1

-          11.04.2019: Evaluierungs-Workshop 2

-          03.05.2019: Zwischenpräsentation.

 

Auf diesem Weg wurden insgesamt 14 Maßnahmen erarbeitet, welche auf ihre Machbarkeit evaluiert werden sollen. Daher wurden Zuständigkeiten definiert, welche sich im Detail mit einer technischen, rechtlichen und finanziellen Fragestellung befassen. Der Vorsitzende berichtet über den aktuellen Sachstand hinsichtlich dieser Maßnahmen wie folgt:

Nach einem allgemeinen Sachstandsbericht in der November-Sitzung des Gemeinderats, habe wurde im Dezember über die einzelnen Maßnahmen und deren Entwicklungen hierzu berichtet. Weil weiterhin sehr intensiv an dieser Thematik gearbeitet wird, kann über Fortschritte in vier weiteren Bereichen berichtet werden:

- Verkehrsanalyse

- Parkleitsystem

- Park & Ride (Südufer) und

- Verkehrsregulierung.

 

Dies sind vor allem auch die Ergebnisse eines Treffens beim Innenstaatssekretär Gerhard Eck, MdL. Ein Großteil der Ergebnisse wurde bereits in der Presse dargestellt, auf einige geht der Vorsitzende noch detaillierter ein, da sie für die Gemeinde von besonderer Bedeutung sind.

 

Ziffer 1 – Verkehrsanalyse: Im Auftrag des Staatlichen Bauamts Weilheim in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hat in dem Zeitraum vom 16.07.202012.08.2020 wurde an drei Stellen eine Verkehrszählung durchgeführt:

- an der B 11 in Altjoch

- an der B 11 südlich der Einmündung zur Mautstraße und

- kurz nach dieser Einmündung zur Mautstraße auf der Mautstraße.

 

Damit konnte also festgestellt werden:

- wie viele Fahrzeuge in das Walchenseegebiet im Süden und im Norden einfahren   und

- wie viele Fahrzeuge in die Mautstraße ein- oder ausfahren.

 

Die Fachbehörden haben sich für die erste Auswertung mal drei Tage exemplarisch herausgenommen aus der riesigen Datenflut:

- einen „normalen“ Wochentag Mitte Juli,

- einen regnerischen Wochentag Ende Juli    und

- einen sonnigen Wochenendtag Mitte August.

An diesen Tagen geht die Anzahl der Fahrzeuge sehr stark auseinander.

 

Beispielsweise am Kesselberg wurden am 31.07. 3.103 Fahrzeuge in beide Fahrtrichtungen gemessen, am 18.07. 4.664 und am 11.08. 11.073 Fahrzeuge. Wenn man nicht den schlechtesten Tag, sondern einen durchschnittlichen Tag im Sommer zugrunde legt, kann von 4.000 bis 4.500 Fahrzeuge in diesem Bereich ausgegangen werden, so dass der Spitzenwert vom 11.08. als weit mehr als das Doppelte (fast das Dreifache) an Verkehrsaufkommen belegt.

Bei genauerer Betrachtung des 11.08. erkennt man: Die meisten Fahrzeuge vormittags mit dem Spitzenwert um 11.00 Uhr unterwegs sind. In Richtung Norden geht’s mit dem Rückreiseverkehr erst nachmittags los. Das zeigt im Übrigen auch die Messung an der B 11 nach der Einmündung der Mautstraße.

Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr fahren knapp 850 Fahrzeuge in das Walchenseegebiet ein und zwischen 12.00 und 13.00 Uhr über 420 Fahrzeuge wieder aus dem Walchenseegebiet in Richtung Wallgau aus, rund 200 Fahrzeuge biegen auf die Süduferstraße ein. Deswegen müssen rund 230 Fahrzeuge irgendwo zwischen Kesselberg und Einsiedl parken. Wenn man sich die Fahrtrichtung Süden anschaut, wird es noch viel drastischer: Hier sieht man, dass zwischen 16.00 und 17.00 Uhr rund 950 in Richtung Norden aus dem Walchenseegebiet am Kesselberg ausfahren. In Einsiedl aus Süden kommend fahren aber bereits 720 in das Gebiet ein – das heißt Dreiviertel der Fahrzeuge fährt auch hier nur durch. In einer Gesamtschau fahren 50 Prozent der Fahrzeuge nur durch und wollen gar nicht in unserer Gemeinde bleiben.

Das ist natürlich für die weiteren Maßnahmen hinsichtlich des Verkehrs von ganz entscheidender Bedeutung. Denn mit sämtlichen Maßnahmen, die jetzt im Bereich des Walchensees unternommen werden, zielen wir damit auf nicht mal 50 Prozent des Verkehrs. Oder anders formuliert: Wenn der Durchgangs- und Umgehungsverkehr weg wäre, dann wäre das Problem schon ein wesentlich geringeres.

 

Gemeinderatsmitglied Maximilian Leutenbauer kommt um 19:21 Uhr zur Sitzung.

 

Zum Thema Parkleitsystem erläutert der Vorsitzende, dass die Bayerischen Staatsforsten planen, auf ihre Kosten ein Radarsystem zu verbauen, welches sekundengenau feststellen kann, wie viele Parkplätze frei sind. Diese Informationen könnten den Autofahrern gleich nach der Abfahrt von der Autobahn angezeigt werden.

 

Zum Park & Ride am Südufer berichtet der Vorsitzende, dass die Bayerischen Staatsforsten auf ihre Kosten die Mauthäuschen verlegen und vor den Mauthäuschen Ausweichparkplätze schaffen. Die ersten Entwurfspläne sind zwar bereits erstellt, wann es allerdings zur Umsetzung kommen soll, ist derzeit noch nicht bekannt.

 

Die Verkehrsregulierung soll weiterhin durch die Eindämmung des Fließverkehrs, die bauliche Verschmälerung der B 11, durch Fahrradschutzstreifen und einen kombinierten Fuß- und Radweg erfolgen.

 

Der Vorsitzende teilt mit, dass am morgigen 19.02.2020 eine Kreistagssitzung stattfindet, bei der die Stellen für die Walchensee-Ranger beschlossen werden. Ende März findet eine Verkehrsschau am Walchensee statt.

 


Beschluss:

 

Der Sachstandsbericht zum Walchensee-Konzept wird zur Kenntnis genommen.

 


Abstimmungsergebnis:

 

14 : 0