Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Auszug - Fuß- und Radweg Benediktbeuern - OT Ried, Ausbauplanungen; Vorstellung und weiteres Vorgehen  

36. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See
TOP: Ö 5.1
Gremium: Gemeinderat Kochel a. See Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 19.09.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 21:47 Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal Kochel a. See
Ort: Rathaus Kochel a. See
K-0120/2023 Fuß- und Radweg Benediktbeuern - OT Ried, Ausbauplanungen; Vorstellung und weiteres Vorgehen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage GRK
Federführend:Bürgermeister Bearbeiter/-in: Holz, Thomas W.
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Der Alltagsradwegeverkehr nimmt eine immer wichtigere Stellung in unserer Gesellschaft ein. Dies bestätigen die aktuellen Bemühungen auf Bundes- als auch und insbesondere auf Landesebene.

Der Wirtschaftsraum Loisachtal setzt sich zusammen aus der Stadt Penzberg (Einwohner: 17.124 per 23.05.2022), den Gemeinden Bichl, Benediktbeuern und Kochel a. See. Der größte Arbeitgeber der beiden Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Weilheim-Schongau ist die Fa. Roche Deutschland Holding GmbH in Penzberg mit derzeit rund 6.400 Arbeitnehmern. Die weiterführenden Schulen (Realschule und Gymnasium) befinden sich ebenfalls in der Stadt. Viele Arbeitnehmer und Schüler pendeln täglich in die genannten Orte ein und aus. Um die Fa. Roche auch nachhaltig attraktiv zu gestalten, ist u. a. ein Unternehmens-Ziel, das Angebot von alternativen Arbeitswegen zu unterstützen. Beispielhaft sei hier das Interesse der Fa. Roche an Mitfahrangeboten oder dem derzeit diskutierten MVV-Angebot zur Errichtung eines regional übergreifenden Bike-Sharing-Angebotes innerhalb des bestehenden Tarifverbundes genannt.

 

Bei der Fortentwicklung der Alltags-Radwege besteht hier unsers Erachtens ein Entwicklungsbedarf auf der Achse Kochel a. See, Benediktbeuern und Bichl bis Penzberg. Während auf der Strecke Penzberg-Bichl und Kochel a. See-Kochel a. See, OT Ried der Ausbau bereits erfolgt, bzw. in Umsetzung ist, besteht noch eine Lücke von Benediktbeuern-Kochel a. See, OT Ried.

Die Gemeinden Kochel a. See und Benediktbeuern möchten hierzu gerne in Zusammenarbeit die Lücke im Alltags-Radwegeverkehr zwischen den beiden Gemeinden schließen und den Radweg ausbauen. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile:

- Deutliche Verbesserung der Alltags-Radweg-Erschließung zur Stadt Penzberg und insb. Fa. Roche und den weiterführenden Schulen

- Erschließung für den Radverkehr des Gewerbegebietes Pessenbach aus Richtung Benediktbeuern

- Erschließung für den Radverkehr des Gewerbegebietes Benediktbeuern-Pechlern aus Richtung Kochel a. See und aus Richtung Penzberg/Bichl

- Erschließung für den Radverkehr der verschiedenen Einrichtungen des Klosters Benediktbeuern (Kloster als Arbeitgeber und Kath. Stiftungshochschule mit vielen Studenten-Einpendlern sowie 2 Jugendbildungsstätten (Aktionszentrum mit Jugendherberge sowie das Zentrum für Umwelt und Kultur)

Während in Benediktbeuern geringe Grundstücksverhandlungen im Bereich des Klosters geführt werden müssten, stehen die benötigten Flächen im Gemeindegebiet Kochel a. See (mit Ausnahme weniger Quadratmeter direkt am Lainbach) im kommunalen Eigentum.

 

Vor diesem Hintergrund haben die beiden Gemeinden im Sinne der kommunalen Zusammenarbeit eine Förderung nach dem Bayerischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) beantragt. Folgende Baumaßnahmen sollen nach Möglichkeit gefördert werden:

1. Bau des Radweges zwischen der bestehenden Radverbindung bis zur Franz-Marc-Straße im Ortsteil Ried (Gemeindegebiet Kochel a. See) und dem Lainbach.

2. Bau einer Brücke über den Lainbach (beide Gemeindegebiete) als Verbindungsglied der beiden Radweganschlüsse. Eine Planung der Brücke liegt bereits konzepthaft vor.

3. Ausbau des Spatzenpointweges (Kiesweg) zwischen Lainbach und Kloster Benediktbeuern (Gemeindegebiet Benediktbeuern)

 

Diese Radverbindung zwischen Kochel und Benediktbeuern bringt in vielerlei Hinsicht Vorteile mit sich.

In erster Linie kann so der Radweg entlang der Bahnlinie Kochel a. See-Tutzing, der schon bald auch zwischen Kochel a. See und dem Gewerbegebiet Pessenbach ausgebaut und asphaltiert wird, in einer gleichbleibenden Linie fortgeführt werden. Strategisch wichtig ist, die direkte Erschließung für den Radverkehr nicht nur für das Gewerbegebiet Benediktbeuern-Pechlern, sondern auch die direkte Anbindung an das Kloster Benediktbeuern mit seinen verschiedenen Einrichtungen. Die Klostereinrichtungen sind nicht nur ein landkreisübergreifendes wichtiges touristisches Ziel, sondern auch ein großer Arbeitgeber und der bedeutende Bildungsstandort im südlichen Landkreis mit den Einrichtungen der Katholischen Stiftungs-Hochschule und den beiden Jugendbildungsstätten (Aktionszentrum und Zentrum für Umwelt und Kultur).

Momentan müssen Fahrradfahrer am Ende des ausgebauten Radwegs in Kochel, OT Ried

- die Franz-Marc-Straße bis zur Bundesstraße B11 nutzen, dann

- die viel befahrene Bundesstraße überqueren um dann

- den Radweg entlang der B11 Richtung Benediktbeuern weiterzufahren.

 

Für Fahrer, die zum Kloster oder nach Penzberg wollen ist das ein Umweg, denn es muss wieder in westliche Richtung ein Umweg über die bestehende, nicht ausgebaute Kreisstraße TÖL3 (ohne Radweg) gefahren werden. Die Verbindung würde hierbei nicht nur Strecke, sondern auch einige Höhenmeter, durch das allgegenwärtige Ost-West-Gefälle, ersparen. Im Anhang 2 der Radkarte aus dem Bayernatlas, wird der momentan vorhandene Streckenverlauf an (ausgebauten) Radstrecken besser deutlich. Des Weiteren darf auf die Unterlagen des Alltagsrad-Konzeptes des Landkreises unter https://www.lra-toelz.de/alltagsradkonzept verwiesen werden.

 

Die Verbindung würde den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad oder die häufigere Benutzung attraktiver machen. Wie bereits erwähnt, erspart die neue mögliche Verbindung einiges an Strecke und Höhenmeter. Es ist eine nahezu gerade durchlaufende Strecke, die durch die Asphaltierung mehr Komfort bietet. Durch die Lage abseits von der vielbefahrenen B11 dürfte die Strecke auch für Schüler von weiterführenden Schulen in Penzberg und Familien interessanter werden. Als Beispiel kann hier der Einkauf im Gewerbegebiet Kochel aus den Orten Kochel a. See und Benediktbeuern von Familien aufgeführt werden, die so die Möglichkeit haben, ohne eine Gefahr durch viel befahrene Straßen mit Ihren Kindern ihr Ziel zu erreichen.

 

Abschließend ist nochmal festzuhalten, dass diese Verbindung einen absolut notwendigen Mehrwert für die ganze Region darstellt. Aus Sicht der Gemeinden Kochel a. See und Benediktbeuern ist diese Verbindung auch dringend notwendig, um einen sinnvollen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität und einer attraktiven Infrastruktur für die Bürger und Unternehmen der Region zu schaffen.


Beschluss:

 

 

Die Überlegungen und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Benediktbeuern zum Ausbau eines Rad- und Fußweges zwischen Benediktbeuern, Kloster, und Kochel a. See, OT Ried, werden befürwortet. Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Benediktbeuern hierfür mögliche Förderungen zu gerieren und für eine zeitnahe Umsetzung entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

 


Abstimmungsergebnis:

 

14 : 0