Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Auszug - Jahresrückblick 2018 des Ersten Bürgermeisters Thomas W. Holz  

65. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See
TOP: Ö 16
Gremium: Gemeinderat Kochel a. See Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Di, 18.12.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 - 19:40   (öffentlich ab 18:30) Anlass: Sitzung
Raum: Sitzungssaal Kochel a. See
Ort: Rathaus Kochel a. See
K-0244/2018 Jahresrückblick 2018 des Ersten Bürgermeisters Thomas W. Holz
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage GRK
Federführend:Bürgermeister Bearbeiter/-in: Holz, Thomas W.
 
Wortprotokoll

Erster Bürgermeister Thomas W. Holz erstattet den Mitgliedern des Gemeinderates den Jahresrückblick 2018 mit folgendem Wortlaut:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren,

verehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates,

 

nicht nur, weil wir es schon immer so gemacht haben, sondern vor allem auch weil ich die letzte Sitzung als passenden Rahmen sehe, darf ich heute mit Ihnen in einem Schnelldurchlauf das in 13 Tagen endende Jahr 2018 Revue passieren lassen, aber auch schon einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr wagen.

 

Bei derartigen Jahresabschlussreden wird ja gerne die Floskel eines sehr ereignisreichen Jahres verwendet. Dass dies bei der Gemeinde Kochel a. See aber nicht nur eine Floskel ist, sondern auch tatsächlich zutrifft, lässt sich ganz einfach anhand von Zählen belegen: Wie im vergangenen Jahr haben wir auch heuer 12 Gemeinderatssitzungen abgehalten, aber eine Ausschusssitzungen mehr. Dass wir in diesen Sitzungen auch wirklich gearbeitet haben, zeigt die auf 872 gestiegene Anzahl an Tagesordnungspunkten deutlich. Dass die Verwaltung hiermit viel Arbeit zunächst in der Vor- und dann auch in der Nachbereitung hatte, belegen insgesamt 426 Beschlussvorlagen.

Deshalb gilt mein erster Dank heute den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Kochel und der Gemeinde Kochel. Wir könnten hier in diesem Gremium sicherlich nicht so effektiv arbeiten, wenn wir nicht so eine gute Unterstützung hätten. ...und wir könnten beschließen was wir wollten, umgesetzt wird es dann auch hauptsächlich von der Verwaltung. Deshalb, liebe Frau Lutterer, darf ich Ihnen herzlichen danken und Sie als Geschäftsleiterin bitten, diesen Dank an alle Kollegen weiterzugeben.

 

Bei einer derartigen Menge an Tagesordnungspunkten und Beschlussvorlagen steht die Frage sicherlich im Raum, womit wir uns denn in den Gremien beschäftigt haben. Die Themen, die unsere größte Aufmerksamkeit erhalten haben, möchte ich noch mal kurz in Erinnerung rufen und auch an der Leinwand darstellen:

 

Ein „Dauerbrenner“ - auch schon in den vergangenen Jahren - ist und bleibt die Bauleitplanung: Heuer haben wir 9 Bebauungspläne bearbeitet. Zwei davon konnten wir bereits abschließen und in Kraft setzen, andere sind noch in der Beratung. Wobei sich einige Leitplanungen dabei als wesentlich schwieriger herausgestellt haben als anfangs gedacht.

 

...nicht mal über den Status von Skizzen hinaus, geschweige denn in den Bereich von bauleitplanerischen Überlegungen ist die Idee von so genannten „Kelten-Lodges“ im Ortsteil Altjoch gekommen. Das Thema hat kurzfristig für ziemlichen Wirbel gesorgt, ist aber wieder komplett im Sande des Kochelsees verlaufen. ...mehrfach habe ich im Herbst nach dem ersten „Aufschlag“ im Büro des Grundstückseigentümers nachgefragt, welche weiteren Schritte geplant sind - z. B. wann die Nachbarn umfassend informiert werden, usw. Da ich hierauf nicht einmal eine Antwort erhalten habe, hatte sich das Thema für mich auch schnell erledigt. Der eh recht schmale Ordner steht bereits im Keller.

Zu den vorhin erwähnten, bereits in Kraft getretenen Bebauungsplänen zählt übrigens auch der mit der Nr. 34 für das Areal des ehemaligen Verstärkeramts. In der ersten Jahreshälfte haben wir unser kommunales Großprojekt noch frohen Mutes geplant: Insgesamt 21 Wohnungen im kommunalen Wohnungsbau, die Räume für den gemeindlichen Bauhof, Räumlichkeiten für die Vereine und die Jugendarbeit sowie Räume für besondere Wohnformen bzw. für Obdachlose. Kurz gesagt: Ein ganz besonders wichtiges und auch dringend notwendiges Projekt für das Allgemeinwohl - das wird wohl auch niemand aus der Gemeinde ernsthaft anzweifeln. Details bis hin zur Eintragung eines Teils des Areals in die Denkmalliste trotz des Bestehens eines rechtskräftigen Bebauungsplans erspare ich Ihnen und auch mir heute in der vorweihnachtlichen Stimmung. Festzuhalten ist aber, dass wir hiervon absolut überrascht wurden, weil uns in den Vorplanungen niemand auf eine etwaige Denkmaleigenschaft hingewiesen hat. Auch deshalb brauchen wir nun noch Zeit, um diese Denkmal-Entscheidung umfassend zu bewerten. Im ersten Halbjahr 2019 wissen wir wahrscheinlich mehr.

 

Ein Thema, dass uns 2018 vor allem in der Verwaltung sehr stark beschäftigt hat, war die ehemalige Hausmülldeponie am Festplatz. Da die Sanierungsuntersuchung abgeschlossen wurde, galt es, sich intensiv mit dieser sehr komplexen Materie auseinanderzusetzen. Unabhängig von der nun vom Landratsamt angeordneten Sanierungsvariante, bin ich nun sehr froh, dass wir nach den inzwischen fast 10 Jahre lang laufenden Untersuchungen nun genau wissen, wie es weitergeht und das gefühlt immer über uns schwebende „Damoklesschwert“ nicht heruntergekommen ist.

Kein „Damoklesschwert“ hing bei der Sanierung der gemeindlichen Kindertagesstätte „KoKiTa“ über uns, aber der Druck war dennoch immens hoch. Das einzige was nämlich feststand, war der zwingende Fertigstellungstermin am 4. September. Denn am Tag darauf kamen die Kinder wieder zurück. In gewissen Phasen hatten wir uns innerlich schon davon verabschiedet, dies einhalten zu können - fast täglich kamen neue Hiobsbotschaften von alten Baumängeln und dadurch verursachten Verzögerungen, Schwierigkeiten und Kostensteigerungen. Während die endgültigen Kosten noch nicht abschließend ermittelt werden konnten - und liegen noch nicht alle Rechnungen vor -, steht eines schon fest: Die Kinder sind begeistert von der neuen „KoKiTa“! ...und genau das ist das Wichtige, denn vor allem für sie haben wir investiert.

 

Ein Thema, bei dem man den enormen Aufwand nach außen kaum mitbekommen hat, war und ist der Breitbandausbau im gesamten Gemeindegebiet. Wir haben hierfür entsprechend des Förderverfahrens den Auftrag an die Telekom Deutschland GmbH vergeben. Diese hat den ersten Fertigstellungstermin vom 1. Mai 2018 auf 1. Januar 2019 verschoben. ...und im Mai ging es tatsächlich los: Für 40 Kilometer neue Kabeltrasse wurden am PC in Hannover die Pläne erstellt. Man kann sich gut vorstellen, dass wir fast jeden Meter mit den ausführenden Unternehmen vor Ort eigens anschauen und festlegen mussten. Wen man dann noch die Beschwerden zahlreicher Bürger über die Tiefbauarbeiten direkt vor dem eigenen Grundstück oder andererseits die unzähligen Nachfragen, warum bei Ihnen das Glasfaser nicht direkt ins Haus gelegt wird, dazurechnet, kann man sich vorstellen, wie stark wir hier gebunden war und sind.

Zum aktuellen Stand kann folgendes berichtet werden: Leider hat sich im Gemeindegebiet nun eine Zweiteilung ergeben. In den nördlichen Ortsteilen von Ried bis Altjoch sollen nämlich bis Ende des Jahres alle Arbeiten abgeschlossen und laut Telekom – auf Arbeitsebene, eine offizielle Bestätigung fehlt noch – wird das „schnelle Internet“ dort Ende Januar aufgeschaltet. Die südlichen Ortsteile von Urfeld bis Einsiedl sind dagegen noch nicht fertig. Das liegt vor allem auch daran, dass in Walchensee über 200 Hausanschlüsse zu graben sind – eigentlich waren es mal rund 150, aber viele Hauseigentümer nutzen die Gelegenheit und lassen sich das Glasfaser nun ebenfalls bis zum Haus legen. Die Arbeiten dort sind jetzt eingestellt und werden im Frühjahr – je nach Witterung – weitergeführt.

 

Gerade in Zusammenhang mit dem Phänomen der vorhandenen Wohnungsnot möchte ich heute nicht unerwähnt lassen, dass wir drei Grundstücke mit insgesamt 1.400 m² an drei Familien im Kochel-Modell vergeben haben. Gerade in Zeiten, in denen die Grundstückspreise immer weiter steigen und kaum mehr erschwinglich sind, ist es wichtig, dass wir durch solche Modelle junge einheimische Familien in der Gemeinde Bauland anbieten können. Sie sind nämlich der Rückhalt und die Zukunft unserer Gemeinde mitsamt ihrer ehrenamtlichen Strukturen.

 

Zwei Themen werden uns auch nächstes Jahr noch beschäftigen:

Zum einen werden wir im Frühjahr gleich den Asphalt für den restlichen Teil des Fuß- und Radweges zwischen Ried und dem Gewerbegebiet Pessenbach aufbringen lassen. Der Unterbau und die Brücken sind dort ja schon fertig, wie im Übrigen der restliche Teil zwischen dem Gewerbegebiet und Pessenbach bereits komplett erstellt und auch freigegeben ist.

Bis ins erste Quartal 2019 wird sich auch die Erstellung des Walchensee-Konzeptes hinziehen, bei dem wir ja vergangenen Freitag die Auftaktveranstaltung erlebt haben. Hierfür haben wir bereits in den vergangenen Wochen und Monaten zusammen mit der Regierung von Oberbayern, dem Landratsamt und der Gemeinde Jachenau intensiv an den Vorbereitungen gearbeitet.

 

...und damit, meine Damen und Herren, bin ich schon in 2019.

Neben den weiteren Überlegungen zum ehemaligen Verstärkeramt, der Fertigstellung des Fuß-/Radweges zwischen Ried und Pessenbach und der Erstellung des Walchensee-Konzepts stehen einige weitere große Projekte an:

-       Das Feuerwehrgerätehaus Kochel a. See wird nicht nur um zwei Stellplätze erweitert, sondern auch komplett saniert.

-       Der Allwetterplatz an der Franz-Marc-Grundschule wird vollständig neu gebaut.

-       Die gemeindliche Beschilderung der nördlichen Ortsteile wird erneuert.

-       ...und in einen neuen Leitbild-Prozess für unseren Zwei-Seen-Land-Tourismus wollen wir ebenfalls einsteigen

Und dann werden sicherlich auch wieder einige Themen auf uns zu kommen, an die wir jetzt noch gar nicht denken, die uns aber wieder sehr fordern werden.

 

Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, nutzen wir die Tage „zwischen den Jahren“, um wieder ausreichend Kraft für Körper und Geist zu tanken für die neuen Aufgaben, die uns bevorstehen werden. Zum Abschluss dieser letzten Gemeinderatssitzung im Jahr 2018 darf ich mich vor allem sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit und die wirklich großartige Unterstützung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft bedanken! Ich darf Sie beide, Fr. Lutterer und Fr. Herbsleb bitten, diesen Dank an die Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben!

Ihnen allen, verehrte Damen und Herren des Gemeinderates, und in besonderer Weise natürlich meinen beiden Stellvertretern, Thomas Eberl und Mathias Lautenbacher, möchte ich ebenfalls sehr herzlich für die Zusammenarbeit und das konstruktive Miteinander danken. Vielen Dank auch für das Vertrauen, dass Sie mir im Speziellen, aber auch der gesamten Verwaltung entgegenbringen. Bei einem derartigen kollegialen Miteinander ist es für uns in der Verwaltung auch wesentlich angenehmer und leichter, Ihnen derart umfassend und transparent die jeweiligen Gremiumssitzungen vorzubereiten.

Ein besonderer Dank gilt natürlich auch den vielen Ehrenamtlichen, Vereinen und Institutionen, die sich das ganze Jahr über so engagiert für unsere Gemeinde einsetzen. Ohne diese Menschen würden unsere Dorfgemeinschaften und unsere Gesellschaft allgemein nicht so gut oder gar nicht funktionieren.

Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür!

 

In diesen Dank mit einschließen darf ich auch die Vertreter der Presse, Frau Weikert vom Gelben Blatt und Herr Ostler vom Tölzer Kurier – bitte gebt auch Ihr den Dank an die Kolleginnen und Kollegen weiter.

 

Aber nun, meine Damen und Herren,

lassen wir heute, wenige Tage vor Heilig Abend, eine gewisse Ruhe und Besinnlichkeit einkehren und die so genannte „staade Zeit“ zumindest für ein paar Stunden wirklich zu einer ruhigen werden.

Zum Abschluss dieses Sitzungsjahres wünsche ich Ihnen allen frohe und besinnliche Weihnachten sowie ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2019.“

 

Der Gemeinderat quittiert den Jahresrückblick mit Anerkennung und Beifall.

 

Der Vorsitzende schließt die 65. Gemeinderatssitzung um 19:40 Uhr und lädt die Mitglieder des Gemeinderates mit deren Partner/innen, die am Sitzungsdienst beteiligten Mitarbeiter/innen sowie die Vertreter der Presse direkt im Anschluss zum gemeinsamen Jahresabschluss- und Weihnachtsessen in den Hotel-Gasthof „Zur Post“ ein.