Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Vorlage - K-0158/2020  

Betreff: Tourismusstatistik 1.-3. Quartal 2020, gesamtes Gemeindegebiet
Status:öffentlichVorlage-Art:Berichtsvorlage GRK
Federführend:Abteilung Tourismus Bearbeiter/-in: Weickel, Daniel
Beratungsfolge:
Tourismus-, Freizeit- und Erholungsausschuss Vorberatung
Gemeinderat Kochel a. See Entscheidung
13.10.2020 
7. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Vormerkung
Finanzielle Auswirkungen

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

 

Die Tourismusstatistik für das 1. mit 3. Quartal 2020 für das gesamte Gemeindegebiet Kochel a. See wird zur Kenntnis genommen.

 

 

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Vormerkung:

 

Nach sehr guten Start im Januar und Februar, den dann jedoch katastrophalen Monaten März, April und Mai, zog die Nachfrage für und in beiden Gebieten, sowohl Kochelsee als auch Walchensee, bereits im Juni wieder stark an. In Kochel a. See konnten bereits im Juli die Ankünfte mit  7,5 % und die Übernachtungen mit 2,8 %  im Vergleich zum Vorjahr die Zahlen sogar übertroffen werden.

 

Am Walchensee weichen die Zahlen für diese Monate dennoch deutlich ab. Zwar ließ sich durch die hohe Nachfrage feststellen, dass alle Beherbergungsbetriebe nahezu 100% ausgelastet gewesen sind, jedoch sind durch die geschlossene Jugendherberge, das geschlossene Jugendgästehaus Klösterl und die eingeschränkten Kapazitäten des Campingplatzes Walchensee durchgehend ca. 1.200 Ankünfte pro Monat weggefallen. Das entspricht für Juni, Juli, August bei den Ankünften einem durchschnittlichen Minus von ca. 25 %, bei den Übernachtungen einem Minus von durchschnittlich ca. 12 % im Vergleich zum Vorjahr.

Da die Jugendherberge in Walchensee ab September wieder geöffnet hat, bei den anderen Häusern jedoch noch Einschränkung herrscht, werden die Ankunft- und Übernachtungszahlen am Walchensee im Herbst voraussichtlich gleichbleiben.

 

Besonders beliebt waren in den ersten drei Quartalen von 2020 Ferienwohnungen und die Campingplätze, da hier die Gäste unter sich bleiben konnten und keinem Kontakt zu anderen ausgesetzt waren. Zudem war hier eigene Hygiene und Reinigungsmöglichkeit gegeben. Der bereits seit Jahren anschwellende Campingboom besonders im Wohnmobilsektor übertraf die Nachfrage zum bestehenden Angebot wieder bei Weitem.

 

Das u. a. besonders durch den Campingtrend befeuerte und viele Gäste fast „normale“ Wildcampen im Landschaftsschutzgebiet, als auch das Ausweichen auf die kostenfreien, nicht bewirtschafteten Parkplätze rund um den Kochel- und den Walchensee sorgte für massive Beeinträchtigungen, da die meisten wie z.B. VW-Busse keine sanitäre Anlage vorhalten. Somit gab es auch hierdurch einen massiven Anstieg der Fäkalienentsorgung in den Umgebungen und des mitgebrachten Mülls.

Nach Schätzungen war etwa mit durchschnittlich ca. 30 Wildcampern am Kochelsee und 50-100 Wildcampern am Walchensee (in Zelten, Autos, Bussen, Wohnmobilen) auf öffentlichen Parkplätzen pro Nacht/Tag zu rechnen, die den ohnehin wenigen Parkraum zusätzlich einschränkten.

 

Bzgl. der Gästestruktur lassen sich aufgrund der ungenauen Daten noch keine detaillierten Angaben machen. Auffällig war zu Beginn des Sommers, dass die älteren Urlauber als Risikogruppe besonders vorsichtig waren und eher nicht ins Zwei-Seen-Land gereist. Das führte dazu, dass das Publikum auch eher jünger war. Auch haben viele Jüngere teils zum ersten Mal den Urlaub im eigenen Land verbracht. Die z. B. bei dieser Zielgruppe beliebten AirBnb-Unterkünfte stehen auch wachsend im Zwei-Seen-Land zur Verfügung und stellen inzwischen ca. 13 Vermieter, die sich hier ausschließlich selbst vermitteln.

Die Hotels haben im Verhältnis einen längeren Anlauf gebraucht, da viele Gäste erst einmal durch die Hygienekonzepte Etc. verunsichert waren.

Ausländische Gäste machen im Gemeindegebiet ohnehin seit jeher nur einen marginalen Stellenwert aus, dadurch sind hier keine durch die Pandemie signifikanten Änderungen entstanden.

Es konnte noch festgestellt werden, dass aufgrund der gesundheitlichen Risiken etliche Reisen storniert wurden, gerade zu Beginn des Sommers. Besonders erschreckend waren jedoch auch viele Absagen aufgrund der massiven, negativen, teils bundesweiten Berichterstattung in TV, Print und Online über die Tagesausflüger-Problematik, die sicher als weiterer signifikanter Stornogrund gilt.

 

Die Entwicklung ist positiv, als Region in Oberbayern mit Schwerpunkt Natur und Aktivurlaub in Verbindung mit den Seen der guten Anbindung sowie Angeboten zu den Reisetrends wie z.B. Camping konnte sich die Region im Verhältnis zu anderen Orten, die stark auch von ausländischen Gästen, Geschäftsreisenden und Großveranstaltungen etc. abhängig sind, schneller erholen. Beinahe alle Freizeiteinrichtungen haben fast uneingeschränkt mit Hygieneauflagen und Konzepten geöffnet. Besonders für den eher schwachen Herbst und Winter mit den immer wichtigeren Thermengästen ist auf einen weiteren positiven Verlauf zu hoffen, jedoch wird es auch wie in den Vorjahr sehr wetterabhängig sein.

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

 

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