Rathaus Key Visual 1, © Tourist Information Kochel a. See, Fotograf: D. Weickel

Auszug - ehem. Schusterhaus, Projekt "Kulturwerkstatt Schusterhaus"; Sanierung, aktueller Sachstand  

21. Sitzung des Gemeinderates Kochel a. See
TOP: Ö 10.1
Gremium: Gemeinderat Kochel a. See Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 04.04.2022 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 21:32   (öffentlich ab 19:00) Anlass: Sitzung
Raum: "Heimatbühne", Saal, Mittenwalder Straße 14
Ort: Haus des Gastes
K-0025/2018-06 ehem. Schusterhaus, Projekt "Kulturwerkstatt Schusterhaus"; Sanierung, aktueller Sachstand
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage GRK
  Bezüglich:
K-0025/2018
Federführend:Hauptverwaltung Bearbeiter/-in: Holz, Thomas W.
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

GRM Pfleger verlässt den Sitzungsaal um 20:20 Uhr.

 

In den Medien konnte bereits verfolgt werden, wie positiv ein erstes Etappenziel beim Projekt „Kulturwerkstatt Schusterhaus“ von der Bevölkerung aufgenommen wird.

Der Vorsitzende blickt kurz zurück: Am 08.07.2014 hat der Gemeinderat beschlossen, das Schusterhaus zu kaufen. Der Gemeinderat wollte damals verhindern, dass dieses für die Ortsmitte von Kochel so prägende Haus mit seiner einzigartigen Geschichte in Hände von Immobilienhändlern gerät oder verfällt. Im Jahr drauf, am 15.09.2015 wurde das vom Verein für Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land Kochel e.V. erarbeitete Konzept zur Weiternutzung beschlossen. Schon damals war den Beteiligten wichtig, dass wieder Leben in dieses ehrwürdige Haus einzieht.

 

Da die Gemeinde Kochel a. See und der Vorsitzende persönlich in jüngster Vergangenheit immer wieder beim Thema Denkmalschutz massiv angegriffen werden, macht er in diesem Zusammenhang deutlich: Als die Gemeinde das Verstärkeramt gekauft hat, stand dieses nicht unter Denkmalschutz. Es wäre sicher nicht gekauft worden, wenn es damals schon ein Denkmal gewesen wäre. Hierzu gab es in der Zwischenzeit einige Behördenentscheidungen und eine Gerichtsentscheidung, die das Vorgehen der Gemeinde bestätigt haben. Der Vorsitzende äert daher sein Unverständnis, warum immer wieder „nachgetreten“ wird.

Dass die Gemeinde bezüglich des Abrisses des „Ver.Di-Heims“ kritisiert werde, ist nach Ansicht des Vorsitzenden völlig unverständlich: Zwar habe die Gemeinde im Jahr 2009 also vor 13 Jahren auf Antrag der damaligen Eigentümerin, der Gewerkschaft „Ver.Di“ einen Bebauungsplan für dieses Areal aufgestellt, der auch den Abriss des besagten Gebäudes vorgesehen hat. Auch damals wurde das Landesamt für Denkmalpflege beteiligt und keine Denkmal-Eigenschaft rückgemeldet. In dem neuerlichen Verfahren zum Denkmalschutz wurde die Gemeinde nicht beteiligt.

Der Vorsitzende appelliert daher an die Fairness und fordert, dass wenn über Kochel und Denkmalschutz geredet wird diese Umstände genauso beachten werden müssten wie vor allem auch zwei Gebäude: Die Gemeinde hat 2007 das Bahnhofsgebäude gekauft und mit hohen sechsstelligen Summen denkmalgerecht saniert. Nach Ansicht des Vorsitzenden wird man weit fahren dürfen, um ein so altes Bahnhofsgebäude zu finden, das so gut in Schuss ist.

Beim Schusterhaus hat die Gemeinde bislang insgesamt gut eine halbe Million Euro investiert, damit auch hier eine denkmalgerechte Sanierung erfolgen und ein besonderer Treffpunkt entstehen kann.

Dass dies gut gelungen ist, davon hat sich der Gemeinderat bei einer Führung am 19.07.2021 überzeugen können.

 

GRM Pfleger kommt um 20:22 Uhr zur Sitzung zurück.

 

Dass dies alles so hat bewerkstelligt werden können, liegt vor allem an Gemeinderatsmitglied Max Leutenbauer, dem der Vorsitzende in Abwesenheit herzlich dankt: Er war und ist Ideengeber, Planer, Fördermittelantragsexperte, Bauleitung, Möbelschreiner, Fußbodenleger, Treppenbauer, Baufeinreiniger und vieles mehr. Wie viele Stunden er für und im Schusterhaus inzwischen aufgewendet hat, ist bewundernswert. Der Vorsitzende bat, diesen Dank und diese Anerkennung an die Mitglieder des Heimatvereins mit: Ohne dieses großartige Engagement würde das Schusterhaus heute nicht so dastehen.

 

GRM Leutenbauer berichtet in diesem Zusammenhang wie folgt:

 

Die Umsetzung des musealen Teils des Projekts erfolgt durch denVerein für Heimatgeschichte im Zwei-Seen-Land Kochel e. V.“

 

Zahlen:

 Umbaukosten:    565.185,92 Euro

 rderung:     266.200,00 Euro

 Gemeinde:     220.000,00 Euro

 (mit Erwerb usw. insgesamt    500.000,00 Euro)

 Verein für Heimatgeschichte    20.000,00 Euro

 

Beim Projekt „Kulturwerkstatt Schusterhaus“ erfolgte inzwischen die Fertigstellung der Malerarbeiten (Fa. Widmann). Das Jahr 2021 war das Jahr der Eigenleistungen. Fensterlaibungen Dach, Fußboden, Treppe, Sockelleisten, Tische, Stühle, Eckbänke, Verkleidung Heizkreisverteilung, Verkleidung Wasseranschluss, Schanktisch-Verkleidung, Garderobe, … wurden in Eigenleistung erstellt. Die Bauarbeiten sind jetzt weitgehend abgeschlossen. Es wurden die Verwendungsnachweise für DSD gefertigt und die rderverträge mit DSD wegen beidseitiger Erfüllung der Verpflichtungen aufgelöst. Die Verwendungsnachweise für Landesamt, Landesstiftung und Bezirk Oberbayern sind in Arbeit. Die Ausschreibung der Kücheneinrichtung erfolgte durch die Gemeinde. Der Pachtvertrag mit Frau Habersetzer konnte Anfang 2022 abgeschlossen werden. Ein herzlicher Dank geht an alle Handwerker, alle Helfer und Unterstützer für die Bewältigung des großen Umfangs an Eigenleistungen. Der Gemeindeverwaltung wird r die vertrauensvolle und angenehme Zusammenarbeit bei der finanziellen Abwicklung gedankt.

Der Kassensturz sieht wie folgt aus:

Einnahmen:

DSD:      130.000 € 

Bezirk Oberbayern:    45.200 € ausbezahlt  

Landesamt für Denkmalpflege:   36.500 € ausbezahlt

Bay. Landesstiftung:    52.000 € bewilligt, davon 28.000 € ausbezahlt

Gemeinde:     220.000 €

Verein:       20.000 €

Gesamt:     506.200 €

Ausgaben:

Firmen:     561.835,90 €

Baunebenkosten/Material:      2.901,76 € 

Versicherung:           448,26 €

 

Gesamt:     565.185,92 €

 

Differenz:       58.985,92 €

Erbrachte Eigenleistung:     32.081,25 € (bei Anrechnung von 10 €/Stunde)

 

Ausgaben + Eigenleistung:  597.257,17 €

Kostenschätzung 2017:   595.000.00 €

 


Beschluss:

 

Der Sachstand zum Projekt „Kulturwerkstatt Schusterhaus“ wird zur Kenntnis genommen und dem Verein für Heimatgeschichte für sein herausragendes Engagement um das ehemalige Schusterhaus herzlich gedankt.

 


Abstimmungsergebnis:

 

13 : 0